Fenster - der wahre Energiefresser

Steigende Energiepreise, Wärmeverluste durch schlechte Dämmung, Bauschäden…es wird höchste Zeit zu sanieren! Warum das ganz Geld im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster rausschmeißen? Fenster sind die dünnen Stellen in der Haut des Hauses. Dennoch müssen sie Hitze und Kälte mit krassen Temperaturdifferenzen zwischen innen und außen verkraften.

Regelrecht verheizt

Rund 500 Millionen Quadratmeter Fensterfläche sind immer noch einfach verglast oder mit herkömmlichen Zweischeiben-Isolierglas ausgestattet – das sind 70 % aller Fenster. Zugluft, Kondenswasser und Eisblumen an Scheiben sind alles Indizien für veraltete, unzeitgemäße Fenster: undicht und mit geringem Wärmedämmwert. Jahr für Jahr könnten deutsche Hausbesitzer rund sechs Milliarden Euro Heizkosten sparen, wenn Sie veraltetes Isolierglas gegen modernes Warmglas tauschen. Der Wärmeverlust liegt hier rund drei- bis fünfmal höher als bei beschichtetem Warmglas. Um eine Vorstellung von dem enormen Heizölverbrauch pro Jahr zu erhalten, erweist sich die angefügte Schemadarstellung als nützlich. Entscheiden Sie sich jedoch für eine entsprechende Verglasung , ist eine Reduktion des Energieverlustes um bis zu 80 % möglich.

Ganz oder gar... wenig

Besonders bei Häusern älteren Baujahrs sind undichte Stellen in Form von Ritzen und Fugen bei schlechten oder überalteten Fenstern zu finden. Gründe für eine Renovierung können schon Beschädigungen an Rahmen oder Beschlägen sein. Beschädigte Fenster aus Kunststoff müssen meist komplett ausgewechselt werden. Fenster aus Stahl und Aluminium sind sehr widerstandsfähig. Verformungen etwa durch Stöße kann ein Schlosser reparieren, eine neue Oberflächenbeschichtung macht ein Maler.

Fenster aus Holz bedürfen regelmäßiger Pflege und periodischer Erneuerungen besonders an der Außenseite. Abgerundete Kanten dienen schneller Entwässerung und sind von Vorteil für einen schnelleren Farbauftrag. Eine offenporige Dickschichtlasur bietet lange Pflegeintervalle. Noch dichter wird das Fenster mit einer gedämmten Rolladen-Gurtführung sowie einem gedämmten Rolladenkasten. Dazu genügt es, den Kastendeckel im Zuge der Renovierung durch eine Styroporplatte zu ersetzen. Die Ränder des Deckels sollten mit Dichtungsband abgedichtet werden.

In vorhandene Fensterrahmen neue Flügel einsetzen will gut überlegt sein. Ein vollständiger Austausch kostet oft nicht viel mehr, dafür hat das neue Fenster weitaus günstigere Dämmeigenschaften. Ein Fenster komplett zu wechseln ist weit weniger als viele denken . Es fällt dabei kaum Schmutz an und die notwendigen Mauerarbeiten sind minimal. Innerhalb von nur einem Tag können ohne weiteres die Fenster eines Einfamilienhauses ausgetauscht werden.

In Deutschland werden durch die Rahmenmaterialien Holz, Aluminium und PVC-Kunststoff 96 % aller Rahmenmaterialien abgedeckt. Der PVC-Kunststoff-Anteil hat gerade in den letzten Jahren beträchtlich zugelegt. Auch in den kommenden Jahren werden für Kunststoff-Fenster weitere Zuwächse prognostiziert. Grund dafür sind die hervorragenden Eigenschaften des Werkstoffs PVC.

Augen auf beim Fensterkauf

Auf Qualität kommt es an! Aber wie können sie sich vor schönredenden Verkäufern schützen ohne vom Fach zu sein? Ganz einfach, indem sie sich mit den folgenden technischen Werten vertraut machen:

Der Uw-Wert (ehemals k-Wert) definiert den Wärmeverlust durch ein Bauteil. Die Bezeichnung k-Wert bedeutet „Wärmedurchgangskoeffizient“ und gibt die Wärmemenge an, die bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin durch ein Bauteil mit einer Fläche von 1m² und einer bestimmten Dicke durchströmt. Die Einheit ist Watt pro Quadratmeter mal Kelvin (W/m²K). Der Uw-Wert des Fensters insgesamt sollte verfügbar sein, hingegen der Uw-Wert des Rahmens manchmal leider nicht verfügbar ist, trotzdem sollten sie wissen, dass der Rahmen den schlechtesten Teil des Fensters darstellt. Kurz gesagt: Der Uw-Wert gibt Auskunft über das Wärmedämmvermögen von Fenstern und es gilt: Je kleiner der Uw-Wert (bei Fenstern zwischen 0,9 und 1,4 W/m²K), desto besser schützt das Fenster vor Wärmeverlusten.

Der g-Wert (Energiedurchlassgrad des Glases) dokumentiert, wie viel Sonnenlicht – und damit für die Wärmegewinnung nutzbare Energie – das Fenster hindurchlässt. Bei hochwertigen Fenstern liegt dieser Wert bei 0,6. Damit nutzt das Fenster 60 Prozent der auftretenden Sonnenenergie.

Anhand des Rw-Wertes erkennen wir den Grad der Schalldämmung von Fenstern. Hier gilt: Je höher der Wert, desto besser die lärmdämmende Wirkung. Moderne Fenster weisen einen Rw-Wert von 44 Dezibel auf, Spezialfenster erreichen sogar mehr als 50 Dezibel.

Gute Fenster erkennen sie am RAL-Gütezeichen. Die Gläser müssen als Wärmeschutzglas nach der gültigen Wärmeschutzverordnung (WSVO) verwendet werden. Weitere Qualitätsmerkmale sind Verbund-Sicherheitsgläser und Schallschutzgläser. Qualitäts-Kunststoff-Fenster werden aus Mehrkammerprofilen hergestellt.

Maßanfertigung? Bei Anzügen sicherlich ein hoher Komfort aber im Fensterbau ist es üblich nach Maß zu fertigen, da oftmals keine Standardmaße verwendet werden können. Bestellen Sie am Besten die benötigten Abmessungen und wählen dabei Ausstattungsmerkmale mit aus.